Letzte Bomben auf Köln
2. März 1945
Am 2. März 1945 fallen die letzten Bomben auf Köln.
Ortsgeschichte im Spiegel der Zeit
Ortsgeschichte im Spiegel der Zeit
Pfarrer Reiners verrmerkt im Verkündigungsbuch „Publicanda Hottorf 1949-1954“, dass Hottorf am 24. Februar 1945 nachmittags von Amerikanischen Soldaten besetzt wird.
Am 22. Februar 1945 wird die Kirche durch Kriegseinwirkungen (Artilleriebeschuss) bis auf die Umfassungsmauern zerstört.
Pfarrer Reiners berichtet um Verkündigungsbuch:
Wir alle vertrauten auf den Schutz des Hl. Georg, der uns als erfahrener Kriegsmann die Kirche schützen sollte, so tat es bloß bis zum Donnerstag, dem 22. Febr. 1945, ab 3 Uhr bis halb 6 nachmittags schossen die Flakgeschütze von Floßdorf aus, mir …., Spenrath und Augenzeugen berichten, die Kirche zusammen. Am 23.2.ging die letzte Offensive der Alliierten los, die hier bei Linnich den Übergang über die Rur genommen mit Infanterie rechts u. standen bei Körrenzig.
Quelle: Pfarrachiv „Publicanda Hottorf 1939-1954“
„Mitte Februar 1945 begannen dann die Alliierten mit der Operation Grenade. Dies war der Name einer Operation der 9. US-Armee vom 22. Februar bis 11. März 1945, in deren Verlauf den amerikanischen Truppen in der Nacht vom 22. auf den 23. Februar gelang, die Rur bei Linnich, Jülich und Düren zu überqueren. Ziel der Operation war der Rhein.“
Quelle: Heimatverein Erkelenz, Virtuelles Museum
siehe auch: Messgewänder auf der Flucht
Nachdem Aachen schon im Oktober 1944 durch die Amerikanische Armee befreit wurde und dort schon im Dezember die Aachener Nachrichten als erste freie Zeitung erscheinen, dauert der Vormarsch bis nach Hottorf noch weitere vier Monate – bis in den Februar 1945.
Großer Hindernis ist die Überquerung der Rur, welches sehr gut dokumentiert ist. Noch im April 2022 erschien dazu der Artikel in der Welt „Wie ein kleiner Fluss den US-Vormarsch zum Ruhrgebiet stoppte„. Die Planung und Durchführung der sogenannten Operation Grenade zur Rurquerung ist auch in Amerikanischen Kriegsberichten ausführlich dokumentiert.
Nachfolgend befinden sich Textausschnitte aus verschiedenen Quellen in Bezug zur späteren Querung der Rur bei Linnich und Rurdorf.
Eigentlich ist die Rur in der Eifel ein eher kleiner, beschaulicher Fluss. Selten ist er breiter als 25 Meter; an der Mündung in die Maas fließen pro Sekunde etwa 26 Kubikmeter Wasser durch die Rur.
Im Februar 1945 war das allerdings anders. Auf dem oft abschüssigen Ostufer der Rur und dahinter hatten sich deutsche Truppen in einem gut befestigten Stellungssystem eingegraben und in Erwartung des Angriffs der 9. US-Armee am 8. Februar die Tore von Urfttal- und Rurtalsperre südlich von Düren geöffnet. Rund 100 Millionen Kubikmeter machten die Rur zu einem reißendem Hindernis. Natürlich waren alle Brücken gesprengt.
Operation Grenade war der Name einer Operation der 9. US-Armee an der Westfront des Zweiten Weltkrieges vom 22. Februar bis 11. März 1945, in deren Verlauf die amerikanischen Truppen erfolgreich die Rur überquerten.
Ursprünglich sollte die Operation Grenade zeitnah zur Operation Veritable beginnen (8. Februar), was aber wegen der Öffnung zweier Talsperren in der Eifel (Rurtalsperre und Urfttalsperre) durch die Wehrmacht undurchführbar wurde: Diese sprengte am 10. Februar 1945 die Verschlüsse des Kermeterstollens am Kraftwerk Heimbach, woraufhin die Urfttalsperre bis zum Niveau des Kermeterstollens leer lief, und auch die Verschlüsse der Grundablassstollen der Staumauer Schwammenauel (Rursee). Beides zusammen erzeugte flussabwärts ein Hochwasser, das die Flussaue verschlammte und die Rur an Stellen mit hohem Ufer zu einem reißenden Fluss machte.
Normalerweise ist die Rur ein ruhiges Flüsschen, das an vielen Stellen etwa 30 Meter breit ist. Die Planer vermuteten, dass das Tauwetter und die Zerstörung von Rurstaudämmen sie in einen bis zu zwei Kilometer breiten See verwandeln würden. Auch nach dem Rückgang des Hochwassers würde das Gelände so morastig sein, dass Fahrzeuge nicht außerhalb fester Wege manövrieren könnten.
aus: Wikipedia
Alle Vorbereitungen waren abgeschlossen in Erwartung eines D‑Day am 10. Februar, als am Vorabend des Angriffs die Deutschen die Ablassventile der Rurtalsperren zerstörten. Etwa zwölf Tage sollte es dauern, bis das Wasser in den Stauseen abgeflossen war.
Oberhalb von Düren, wo die Flussufer relativ hoch sind, bestand die schlimmste Auswirkung der Flut darin, dass sich die Strömung stark beschleunigte, stellenweise auf mehr als 15 Kilometer pro Stunde. Unterhalb dagegen, entlang des größten Teils ihres Laufs, trat die Rur über die Ufer und überflutete die Talebene. Nördlich von Linnich, wo der Fluss normalerweise 25 bis 30 Meter breit ist, dehnte er sich zu einem bis zu zwei km breiten See aus. Häufiger traten Überflutungen mit einer Breite bis 400 Meter auf. Der Boden zu beiden Seiten des überfluteten Flussbetts war weich und schwammig. Während die Pioniere über den langsam zurückgehenden Wasserstand wachten, wurde Operation GRENADE mehrfach verschoben.
Auf Anraten der Pioniere setzte General Simpson schließlich den D‑Day auf den 23. Februar fest – einen Tag, bevor die Stauseen vermutlich vollständig entleert sein würden. Obwohl der Fluss noch immer Hochwasser führte, war der Pegel inzwischen bis zu 40 cm unter den Höchststand gesunken, und an nur wenigen Stellen überstieg die Strömung 10 km pro Stunde. Indem General Simpson den frühestmöglichen Zeitpunkt nutzte, an dem eine Überquerung mit vertretbarer Erfolgsaussicht möglich schien, statt auf normale Bedingungen zu warten, hoffte er, ein gewisses Maß an Überraschung zu erreichen.
Das weitere Vorrücken der Amerikanischen Armee von der Überquerung der Rur bei Rurdorf bis zur Befreiung von Hottorf ist in folgenden Beiträgen weiter beschrieben:
Goswin Frenken war Sohn des Kölner Oberlandesgerichtspräsidenten Josef Frenken und der Maria Eleonore von Meer. Er ist am 2. August 1887 in Hottorf geboren und ist am 4. Aug. in der Hottorfer Kirche getauft worden. Er hatte sechs Geschwister.
Über sein Leben in Hottorf ist nichts bekannt. Sein Vater, Josef Frenken, wurde zwei Jahre nach seiner Geburt Staatsanwalt in Köln.
Goswin Frenken studierte in Berlin und wurde 1922 Hochschullehrer in Köln. Wegen Äußerungen über das NS Regime wurde er verurteilt. Er kam 1941 in Gestapohaft und und starb 1945 im KZ Flossenbürg.
Mehr über sein Leben und Wirken bei Wikipedia.