Lieven

Priesterweihe von Pater Josef Lieven in St. Augustin

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| Steyler Missionare |

Die Priesterweihe von Josef Lieven erfolgt am 24. September 1949 im Missionspriesterhaus in St. Augustin.

Die Primiz in Hottorf findet am 2. Juli 1950 statt.

Fotos von der Priesterweihe und von der späteren Primiz in Hottorf befinden sich im Fotoalbum der Pfarrgemeinde.

Eine Kopie des Fotoalbums des Josef Lieven SVD anlässlich seiner Priesterweihe am 24.9.1949 befindet sich im Stadtarchiv Sankt Augustin unter SGL / Stadtgeschichtliche Sammlung – Literatur, Nr. 1280

Martin Lemm zum Vorsitzenden des Ortsbauernverein gewählt

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| Dies und das |

Die Lokalzeitung berichtet aus Hottorf

  • Gemeindebote fällt beim Birnenpflücken von der Leiter
  • Versammlung des Ortbauernvereins
  • Besuch von 70 Personen bei der landwirtschaftlichen Ausstellung in Köln
  • Reger Kirmesbesuch bei Raupenkarussel und Schiessbude
  • Fahrt zur Priesterweihe von Diakon Lieven
  • Kirchengemeinde bietet Kleingärten an

Bockwindmühle wird Raub der Flammen

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| Brandstifter wird angeklagt |

Die Hottorfer Mühle konnte dem Schicksal, dem auch einige andere Windmühlen im Kreise Jülich zum Opfer gefallen waren, nicht entweichen. Sie brannte am Dienstagmorgen, dem 6 . August 1925, nieder. In der Brandnacht hatte der Müller Jakob Lieven noch bis gegen 4 Uhr morgens gemahlen, hatte dann, wie nach jedem Mahlgang, die Mühle noch einmal kontrolliert und war ins Bett gegangen. Das Wetter war diesig und Nieselregen war die ganze Nacht hindurch gefallen. Um halb fünf Uhr waren noch einige Hottorfer Bürger von einer Tanzveranstaltung in Hasselsweiler  an der Mühle vorbeigekommen, hatten aber nichts Außergewöhnliches entdeckt. Gegen 5 Uhr morgens stand die Mühle jedoch in Flammen, siebrannte vollkommen nieder. Als das schwere Achsenkreuz in die Tiefe fiel, wurde der Aufschlag noch selbst im Ort gehört.

Die Familie Lieven vermutete Brandstiftung, und führte diesbezüglich auch einen Prozeß gegen den Verdächtigen. Aber man konnte ihm nichts beweisen und so wurde der Mann aus Jülich wegen Mangel an Indizien schließlich freigesprochen.

Die Windmühle wurde nicht mehr aufgebaut. Jetzt wurde nur noch mit der Dampfmaschine gemahlen. Als die Mühle schließlich auch an das elektrische Netz angeschlossen wurde, hatte die Dampfmaschine ausgedient.

Während des zweiten Weltkrieges wurde die Mahltätigkeit weitgehend eingestellt. Mi Ende desselben wurde der Betrieb wieder aufgenommen, da die Mühle keine Zerstörungen zu verzeichnen hatte.

Nach und nach setzten sich aber immer weiter die fabrik-mäßigen Großmühlen durch und die Kleinmühlen hielten der Konkurrenz nicht stand. Als die Konkurrenz zu groß wurde, stellte de r letzte Müller der Hottorfer Mühle, Edmund Dolfen, ein Enkel der  Helene Lieven, den Betrieb Ende der 60ziger Jahre ein. Somit erlosch nach 5 Generationen jeglicher Mahlbetrieb und die Hottorfer Mühle lebt nur noch in der Erinnerung weiter.

Zu der Geschichte der Hottorfer Mühle sei mir noch eine kleine Erzählung gestattet. Wenn der Müller die Flügel in eine bestimmte Stellung brachte, war dies ein Zeichen für die Leute auf den Feldern, nach Hause zu gehen, denn dann nahte ein Gewitter. So hat der Müller manchem Hottorfer die Nässe erspart, denn allen war das Zeichen bekannt. Woher er die Nachricht bezog, daß ein Gewitter naht, ist nicht bekannt. Vielleicht war es der sechste Sinn!

Die Angaben zur Geschichte der Hottorfer Windmühle verdanke ich den auf der Mühle geborenen Geschwistem Lieven, Nikolaus Lieven und Frau Caecilia Mühlfart, geb. Lieven.

Quelle: Schiffer

Die oben erwähnte Stellung der Windmühlenflügel wird im Artikel aus den Rur-Blumen (Nr 18 – 1933) zur Düppelsmühle bei Titz beschrieben:
“Nicht allgemein dürfte es bekannt sein, daß die Stellung der Windmühlenflügel in Ruhezeiten nicht von ungefähr ist. So bieten die Flügel an Sonntagen das Bild eines aufrechtstehenden Kreuzes (+), während an hohen Festtagen wie auch bei Dorffesten die Flügel die Stellung eines liegenden Kreuzes (X) haben. Auf Veranlassung der Feuerversicherungen haben die Flügel die letztere Steilung auch bei Gewittern, um so der Blitzgefahr weniger ausgesetzt zu sein

Bau der Hottorfer Bockwindmühle

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| Die Windmühle zu Hottorf |

Die Windmühle in Hottorf zählte zu den historischen Mühlen, wie sie im 19. und frühen 20. Jahrhundert in vielen Ortschaften des Rheinlandes üblich waren. In weiteren Orten im Umfeld wurden vergleichbare Bockwindmühlen betrieben, häufig durch Pächterfamilien, wie der Familie Lieven, die auf Windmühlen in Hottorf, Ederen und Spiel ansässig war. Die Mühlen dienten vor allem dem Mahlen von Getreide für die örtliche Landwirtschaft.

Wo die letzten Höhen der Eifel in die Ebene hinabgleiten, wo saftige Wiesen und fruchtbare Ackerflächen liegen, da beginnt das große niederrheinische Tiefgebiet. In mitten dieser üppigen Getreidefelder waren die Windmühlen zu Hause. Sie beherrschten mit ihren sich drehenden Flügeln die Szenerie in den weiten Feldern und schufen so die vorhandene Eintracht zwischen dem Getreide und dem täglichen Brot. So waren denn auch die Windmühlen in Pattern, Mersch, Spiel, Höllen, Titz und Hottorf Wahrzeichen für die Fruchtbarkeit der Jülicher Börde.

Die Windmühle konnte auf eine reiche und stolze Vergangenheit im Dienst des Menschen zurückschauen . Nachdem die Kreuzfahrer aus dem Abendland zurückkehrten, bauten sie selbst die dort ehrfürchtig bestaunten Windmühlen nach, oder ließen sie später von sachkundigen Handwerkern, den sogenannten Mühlenbauern, bauen. Aber die zunehmende Ausdehnung der Fabrikmünlen verdrängte die Kleinmühle, und als schließlich der Benzinmotor und die Elektrizität Einzug hielten, bedeutete dieses den Tod der Winmühlen.

Die Hottorfer “Bockmühle” , sogenannt, weil der eigentliche Mühlenaufbau auf einem Bock aufgesetzt war, lag zwischen Hottorf und Müntz in mitten der Felder. Diese hatte eine Vorgängerin, die an einer nicht mehr zu bestimmenden Stelle zwischen Hottorf und Kofferen gestanden hat (Anmerkung: die Waidmühle). Name des Erbauers, sowie Jahr und Ursache des Unterganges sind nicht mehr bekannt, nur deralte Flurname “Mühlendriesch” oder “Mühlenweg” erinnert noch daran.

Die Lievensche Mühle wurde im Jahre 1801 von Leopold Erdmann errichtet . Dann ging sie in den Besitz der Familie von Meer ein und später wurde sie von Friedrich Wilhelm Lieven käuflich erworben. Das Jahr ist leider unbekannt. Die Mühle war ungefähr 20 Meter hoch und das Flügelrad hatte vier Flügel. Der “Bock” hatte einen Durchmesser von fast sechs Meter und der schwerste Teil der Mühle, das Achsenkreuz, an dem die Flügel fest montiert werden konnten, wog fast 20 Zentner. Die ganze Mühle konnte in den Wind gedreht werden. (Dieses konnte man nur bei den Bockmühlen. Bei den holländischen Windmühlen, die auch bei uns zu finden waren, konnte nur der obere Teil, die “Haube” gedreht werden.) Dadurch konnte der Wind die mit Segeltuch bespannten Flügel antreiben. Wenn nicht gemahlen wurde, oder wenn Regen bevorstand, wurden die Segeltücher zusammengerollt und an einer Seite der Flügelblätter befestigt. Die Senkrechten und Waagerechten der Flügel waren aus Balken angefertigt, während die Flügelblätter aus Dachlatten waren. Wenn die Flügel durch irgendwelche Einflüsse beschädigt waren und repariert werden mußten, konnte man jeden einzelnen Flügel am Achsenkreuz lösen und mittels einer Seilwinde nach unten lassen. Nach der Reparatur wurde der Flügel dann wieder hochgezogen. Das Drehen der Flügel konnte beeinflußt werden und bei zu starkem Wind wurden dieselben abgebremst. Die Hottorfer Mühle besaß zwei Mahlgänge, im oberen Mahlgang wurde der  Roggen und im unteren der Weizen gemahlen.

Am Anfang des  19. Jahrhunderts wurde eine Dampfmaschine angeschafft, damit auch bei Windstille gemahlen werden konnte. Diese stand da, wo jetzt noch die Vorrichtungen des neueren Mahlwerkes stehen. Es bestand aber damals kein Zusammenhang zwischen der Dampfmaschine und der Windmühle. Wenn längere Zeit mit Windstille zu rechnen war, kamen die Müller aus der Umgebung, um in Hottorf mahlen zu lassen.

Quelle: Schiffer

Um das Jahr 1858 herum kauft Friedrich Wilhelm (Hubert) Lieven aus Jackerath die Hottorfer Mühle von der Familie von Meer. Sein Großvater Jakob Lieven hatte schon 1780 die Mühle in Immerath betrieben. Sein Bruder Jakob Hubert Lieven wohnt zunächst auch auf der Hottorfer Mühle und pachtet 1867 die Ederner Mühle, die er später auch kauft. Nachdem die Ederner Mühle im März 1900 – zwei Jahre nach seinem Tod – abbrennt, kauft ein Sohn die Bockwindmühle in Spiel und drei weitere Generationen betreiben dann die Spieler Mühle. Erfreulicherweise ist sie als historische Bockwindmühle bis heute erhalten. Sie wurde 1959 abgebaut, um im LVR-Freilichtmuseum Kommern wieder aufgebaut zu werden. 

Johann Wilhelm Hubert Lieven, der dritte und jüngste Bruder des Friedrich Wilhelm (Käufer der Hottorfer Mühle) wird als einziger nicht Müller. Er ist der Ururgroßvater des Chronisten dieser Webseite. Aus diesem Familienast gehen auch mehrere Küster und Organisten sowie ein Priester hervor. 

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