Dorfchronik mit Heimatpreis ausgezeichnet

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| Chronist Josef Lieven für ehrenamtliches Engagement geehrt |

Heimtpreis Linnich 2025: Verleihung des 3. Preises an Josef Lieven für die Online-Dorfchronik Hottorf

Am 1. Dezember 2025 wurde auf dem Andreasmarkt beim Empfang der Stadt Linnich der Heimatpreis 2025 verliehen. Zu den Preisträgern gehört Josef Lieven, der für die Dorfgemeinschaft Hottorf eine Online-Dorfchronik erstellt und weiterentwickelt hat.

Bedeutung des Heimatpreises

Mit dem Heimatpreis ehrt die Stadt Linnich jährlich besonderes bürgerschaftliches und ehrenamtliches Engagement, das das Heimatgefühl stärkt und gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert. Damit würdigt die Stadt, stellvertretend für viele, die sich ehrenamtlich engagieren, den Einsatz für lokale Kultur, Vernetzung und Traditionspflege.

Die Preisträger 2025
  1. Platz: In diesem Jahr wurde der Preis an „Nachtwächter Helmes“, alias Stefan Helm, vergeben, der als Nachtwächter überregionale Bekanntheit erlangt hat.
  2. Platz: Die Initiative „Klönovend“ der Pfarre St. Peter Körrenzig wurde für ihr lokales Engagement geehrt.
  3. Platz: Der dritte Preis ging an Josef Lieven für die Entwicklung und Pflege der Hottorfer Online-Dorfchronik, die einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation und Präsentation der lokalen Geschichte leistet.
Dankesrede von Josef Lieven

Herzlichen Dank an den Rat der Stadt Linnich für diese Auszeichnung. Dieser Preis ehrt mich für mein ehrenamtliches Engagement, für viele lange Abende am Computer und etliche Nächte, in denen ich an der Online-Dorfchronik gearbeitet habe – meine Frau kann davon ein Lied singen.

Über die Webseite der Dorfgemeinschaft hottorf.de gelangen Sie direkt zur Online-Dorfchronik. Im Unterschied zu einem Buch – oder besser: in Ergänzung zu einem Buch –, das Sie Seite für Seite durchblättern, bietet die digitale Version den Vorteil, dass Sie ganz nach Interesse durch die Geschichte stöbern können. Über Themen, Schlagworte und Kategorien entstehen viele Verknüpfungen zu einem digitalen Gedächtnis unseres Dorfes und der umliegenden Orte. Sie finden dort persönliche Geschichten, die ich teilweise in Archiven recherchiert habe. Im Archiv der Kirchengemeinde fand ich zum Beispiel Briefe von Bürgerinnen und Bürgern, die von ihren Fluchterfahrungen im Zweiten Weltkrieg berichten und die nun erstmals veröffentlicht wurden.

Digitale Spuren der Dorfgeschichte finden sich zudem in weiteren Archiven, etwa im Landesarchiv in Duisburg oder in internationalen Archiven. Mit nur wenigen Mausklicks steht man plötzlich vor einer alten spanischen Seekarte, auf der unsere Region verzeichnet ist. Es ist äußerst spannend, sich in ruhiger Atmosphäre einfach einmal durchzuklicken und sich so mit der Geschichte zu beschäftigen.

Dieser Preis ist für mich ein großer Ansporn, weiterzumachen. Zu Hause wartet noch ein ganzer Berg an Material: zum Beispiel Fotos, die mir Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner nach der Vorstellung der Chronik auf dem Dorffest oder nach Berichten in der Zeitung gegeben haben. Es gibt außerdem viele Kontakte im weiteren Umkreis, etwa aus dem Erkelenzer oder Titzer Raum, wo sich Menschen gemeldet haben, genannt sei eine Person, deren Urgroßvater z. B. als Holzhändler in Hottorf tätig war. Diese Familiengeschichten möchte ich gerne weiterverfolgen und einbinden.

Genau mit solchen Familiengeschichten hat alles begonnen: Über die Erforschung meiner eigenen Vorfahren bin ich zur Dorfgeschichte gekommen, weil Verwandte in ganz unterschiedlichen Berufen im Dorf tätig waren. Diese Verbindung von Familien- und Ortsgeschichte ist bis heute meine größte Motivation, weiterzumachen. Noch einmal vielen, vielen Dank für den Heimatpreis.“

Wahlverfahren

Die Entscheidung über die Preisträger fiel im Linnicher Stadtrat, der in insgesamt vier geheimen Wahlgängen abstimmte. Direkt im ersten Durchgang setzte sich der spätere Erstplatzierte klar ab. Bei den weiteren Kandidaten fiel die Entscheidung erst nach einem spannenden Kopf-an-Kopf-Rennen, an dem insgesamt fünf Bewerber teilnahmen.

Preisvergabe und Ausblick

Der erste Preisträger erhielt 2.500 Euro, der zweite 1.500 Euro und der dritte 1.000 Euro. Mit diesem Ansporn wird ehrenamtliche Initiative und nachhaltige Dokumentation vor Ort weiter gestärkt und sichtbar gemacht — ein besonders schöner Erfolg für die Dorfgemeinschaft Hottorf und die weiteren Ausgezeichneten der Stadt Linnich.

Weitere Berichterstattung

Die Jülicher Nachrichten berichten im Online Portal unter der Überschrift „Der Andreasmarkt schläft langsam ein“ auch von Empfang und der Verleihung des Heimatpreises: 
„In der dortigen Kultur- und Begegnungsstätte wird im Rahmen des Andreasmarkt-Empfangs der Heimatpreis der Stadt vergeben. Platz drei geht an Josef Lieven von der Dorfgemeinschaft Hottorf, der eine Online-Dorfchronik erstellt hat. Zweiter Sieger wird das Team hinter dem „Klönovend“ der Pfarre St. Peter Körrenzig und oben aufs Treppchen schafft es Stefan Helm, alias Nachtwächter Helmes. Die 2500 Euro Preisgeld möchte er in den Topf werfen, aus dem heraus das Stadtmarketing ein Stadtmodell vom historischen Linnich aus Bronze anschaffen möchte. Es soll mit dem Rollstuhl unterfahrbar sein und auch mit Braille-Schrift versehen werden. Weil die Anschaffungskosten bei 15 bis 20 Tausend Euro liegen, hofft er auf weitere Unterstützung.

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